Warum Satellitenkommunikation?
Wenn terrestrische Netze wie Festnetz, Mobilfunk oder Internet ausfallen, überlastet oder nicht vorhanden sind, stellt die Satellitenkommunikation die einzige Alternative dar.
Beispiele:
- Ausfall der terrestrischen Netze, z.B. bei flächendeckenden Stromausfällen, bei Naturkatastrophen, Gefahren mit IT-Bezug
- Überlastung der terrestrischen Netze, z.B. an Silvester, bei Großereignissen wie Fußballweltmeisterschaften, bei Großschadenslagen
- Nicht Vorhandensein von terrestrischen Netzen: auf den Weltmeeren, in Gegenden mit schlechter Infrastruktur (z.B. entlegene Gebiete ohne herkömmliche kommunikationsmöglichkeiten wie ländliche Regionen, aber auch Wälder, Gebirge, Wüste und Dschungel)

Was passiert, wenn gängige Kommunikationsnetze ausfallen oder überlastet sind?
In Notfällen wie z.B. bei lang andauernden Stromausfällen ist nach kurzer Zeit in vielen Bereichen des öffentlichen Festnetzes keine Sprachkommunikation oder Datenübertragung mehr möglich, da sowohl Relaisstationen als auch Endgeräte nicht mehr mit der notwendigen Betriebsspannung versorgt werden.
Nach mehreren Stunden* fallen dann auch über USV versorgte interne Festnetze aus. Weiterhin können bei einem solchen Stromausfall Mobilfunkbasisstationen die Kommunikation in den entsprechenden Funkzellen nicht mehr aufrecht erhalten, wenn sie nicht über geeignete langfristig verfügbare Netzstromversorgung verfügen.
Eine weitere Problematik stellt die starke Netzbelastung von Mobilfunknetzen durch erhöhte Nutzung wie an Silvester, Großereignissen wie Fußballweltmeisterschaften, Großschadenslagen, usw. dar.
Die mangelnde Priorisierung der Sim-Karten im Mobilfunknetz z.B. für Einsatzkräfte macht dieses Medium im Ernstfall zusätzlich zu einem unzuverlässigen Werkzeug.
Satellitenkommunikation, wie funktioniert das?
Die Satellitenkommunikation stellt nicht nur die einzige Alternative zu allen terrestrischen Kommunikationsnetzen dar. Sie erlaubt auch eine Infrastruktur, die diese Netze aufgrund technischer Beschränkungen nicht bieten können.
Im Wesentlichen gibt es zwei Arten der Satellitensysteme bei Kommunikationssatelliten:
Geo-stationäre Satelliten, die in einer Entfernung von ca. 36.000 km fix über der Erde stehen. Dieses System weist eine hervorragende Sprachqualität und hohe Datenübertragungsraten auf.
Das zweite System nutzt sogenannte LEO (Low Earth Orbit) Satelliten, welche in ca. 780 km Höhe um die Erde kreisen. Hier liegt die Ausrichtung auf der Sprachkommunikation und zumeist niedrige Datenübertragungsraten. Jedes Endgerät ist zu jederzeit mit mehreren Satelliten gleichzeitig verbunden.

Übersicht der Satellitensysteme
Die Satellitensysteme sind Inmarsat, Iridium, Thuraya, Globalstar, Echo-Star und verschiedene VSAT-Anbieter wie Eutelsat.
Die verschiedenen Satellitensysteme unterscheiden sich u.a. durch
- Die Art / Positionierung der Satelliten (LEOs, MEOs, GEOs)
- Das Frequenzband
- Ihre Abdeckung
- Die Datenbandbreite
- Die Verbindungsqualität
- Die Größe der Endgeräte
- Die Preise der Endgeräte
- Betriebsgenehmigungen
- Importbeschränkungen
Der Verbindungsaufbau:
Das Satellitentelefon oder SAT-Terminal baut eine direkte Verbindung zum Satelliten auf. Der Satellit dient als Spiegel und leitet das Signal an die Bodenstation des jeweiligen SAT-Systems weiter. Die Bodenstation vermittelt das Signal an das Festnetz, ins Mobilfunknetz oder in das Internet. Ein Umgehen der terrestrischen Netze ist möglich, wenn zwei SAT-Terminals oder Telefone desselben Systems miteinander kommunizieren.
Besonderheiten der Satellitenkommunikation
- Kommunikationsmöglichkeit, auch wenn keine terrestrischen Netze verfügbar sind
- Sichere Verfügbarkeit bei flächendeckenden, längeren Stromausfällen
- Stromversorgungsmöglichkeit aus integriertem Akku oder durch 110 V – 240 V und durch 12-V/ 24-V Autobatterie
- Möglichkeit einer festen Installation in Fahrzeugen oder Gebäuden durch absetzbare Antenne mit HF- bzw. Systemkabelverbindung
- Möglichkeit des mobilen Einsatzes
- Kommunikationsarten: Sprache, Fax, Daten, SMS
- Möglichkeit des Anschlusses an vorhandene TK-Anlage
- Konferenzfähigkeit (über gesicherte TK-Anlage)
- Anschluss von Laptops zur Datenübertragung
- Verbindung von Satellitentelefon zu Satellitentelefon des gleichen Systems ohne terrestrische Leitungsverbindungen
Die Vielzahl der heute angebotenen Terminals erfüllt jede Anforderung an eine moderne Kommunikationseinheit– egal ob mobil oder stationär. Die umfangreiche Ausstattung der aktuellen Geräte bietet zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten auf höchstem Sicherheitsniveau. Die Telefone und Terminals sind in unterschiedlichen Größen und Funktionen erhältlich und optional konfigurierbar.
Hierzu verfügen die Geräte, je nach Satellitensystem und Gerätehersteller, beispielsweise über:
- Schnittstellen für Telefon und Fax (analog & ISDN), LAN, USB
- Drahtlose Schnittstellen für Bluetooth und WiFi
- Protokolle für Videokonferenz, Video-Streaming und den Versand / Empfang von SMS
- Datentransferraten ab 2,4 kbps bis zu 10 Mbits
- Garantierte Bandbreite (IP-Streaming) bis 10 Mbits
- Parallele Sprach- und Datenkommunikation
- Sicherer VPN-Zugang
- Remote Access
Die Geräte sind generell sehr robust, da sie für den Einsatz unter extremen Bedingungen bei militärischen Organisationen, Medien und Hilfsverbänden konzipiert wurden.
Die meisten Geräte sind staub- und spritzwassergeschützt, einige davon verfügen sogar über die Schutzklasse IP-67.
*Anmerkung:
Es werden keine verbindlichen Aussagen der verschiedenen GSM-, UMTS- und Festnetzprovider über die Netzverfügbarkeit und die Ausfallsicherheit getroffen.
Unsere Aussagen berufen sich daher auf die in den letzten Jahren von unseren Kunden gemachten Erfahrungen bei Großschadenslagen und bei lang andauernden Stromausfällen. Für die gemachten Aussagen können wir keine Haftung übernehmen. Bei Fragen zu der Netzverfügbarkeit und Ausfallsicherheit wenden Sie sich bitte an Ihren Provider.